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AutorenbildJustina Tanneberger

Darstellendes Spiel am RLG - ein Interview von Alessandra und Bela

Wer sich für Theater und Schauspiel interessiert, hat vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, in Klasse Zehn den Profilkurs DS zu wählen. Was an unserer Schule besonders ist, ist, dass man diesen Kurs dann auch als Grund- oder Leistungskurs mit in die Oberstufe nehmen kann.

Sofie und Anastasia aus dem Leistungskurs DS besuchen beide die zwölfte Klasse und haben uns erklärt, warum es sich lohnt, 75 Minuten mehr Unterricht die Woche zu haben.


Ganz allgemein, was ist denn überhaupt „Darstellendes Spiel“ (DS)?

„DS ist Theater. Aber anders als beim ‚klassischen‘ Theater, erarbeiten wir die Stücke selbst. Im ‚klassischen‘ Theater gibt es einen Regisseur, der den Schauspielenden sagt, was sie machen müssen.

Wir machen auch eher Körpertheater als Sprechtheater. Das ist ein großer Unterschied, da wir viel mit unserem Körper arbeiten und zum Beispiel auch Choreografien, teilweise ohne Hilfe von unserer Leitung, erarbeiten.“


Warum sollte man eurer Meinung nach in Klasse 10 DS als Profilkurs wählen?

„Es schadet auf keinen Fall, es auszuprobieren. Klar weiß man nicht, ob es Spaß machen wird oder nicht, aber genau das ist das Schöne daran; man kann den Profilkurs belegen und Erfahrungen sammeln, aber niemand wird danach gezwungen DS als Leistungs- oder Grundkurs zu weiterzumachen. Und selbst wenn man schon während des Profilkurses merkt, dass DS einem nicht gefällt, kann man auch verfrüht abbrechen, wenn man das mit der Kursleitung bespricht. Diesen Fall hatten wir auch schon. Es kann aber eben auch sein, dass man während des DS- Profilkurses eine komplett neue Seite von sich entdeckt und DS dann später sogar als Leistungskurs wählt.“


Was macht euch an DS Spaß?

„Das ist wahrscheinlich bei jedem anders, aber was uns auf jeden Fall Spaß macht, ist, dass wir nicht nur praktische Dinge machen, sondern auch Theorie. Das klingt zwar erstmal sehr trocken, ist aber ziemlich interessant. Wir sprechen über Performance, über postdramatisches Theater, über episches Theater und auch über klassische Dramen. Diese Dinge versuchen wir auch in unsere Stücke zu projizieren. Dann ist es besonders interessant, die Stücke anhand dieses Hintergrundwissen zu erarbeiten.“


Ihr habt ja bereits von DS in der Oberstufe gesprochen. Wie muss man sich das vorstellen?

„Es gibt DS als Leistungs- und als Grundkurs, das heißt, es werden auch Abiturprüfungen geschrieben. Allerdings kann man es nur als dritten LK belegen. Wenn man DS als Leistungskurs hat, hat man es zweimal in der Woche. Bei uns ist es am Montag ziemlich lang, das kann man sich wie eine Doppelstunde vorstellen. Montags machen wir eigentlich immer praktische Arbeit, das heißt wir treffen uns, machen eine Aufwärmung und fangen damit an, an unserem Stück und an Aufgaben zu arbeiten. Mittwochs machen wir auch entweder praktische Sachen oder wir machen Theorie, da sitzen wir im Raum und lernen viel über Theater. Es ist ziemlich viel, aber es lohnt sich.“


Welchen Verantwortungen unterliegt man, wenn man DS wählt?

„Es gibt Wochenendproben und während des Profilkurses hat man nachmittags zusätzliche 75 Minuten Unterricht. Allerdings machen das alle gerne mit und es ist auch nicht zu viel, denn wenn man wirklich Spaß hat und Lust auf das Spielen, will man auch automatisch auf die Proben gehen um an dem Stück zu arbeiten.“


Wie muss man sich ein Jahr im DS Kurs vorstellen? Wie läuft das ab und wie viele Projekte erarbeitet ihr?

„Unser Jahr ist grob gesagt in einzelne Abschnitte geteilt. Am Anfang geht es darum, dass man sich gründlich kennenlernt und es innerhalb der Gruppe harmoniert, damit man ohne Probleme an den Stücken arbeiten kann. Wenn wir uns kennengelernt haben fangen wir an das Stück zu lesen und über es zu sprechen. Später beginnen wir, Szenen zu bearbeiten, dies muss aber nicht immer in chronologischer Reihenfolge geschehen, wir fangen manchmal auch bei der vierten Szene an oder ändern Dinge im Nachhinein. Am Ende hat man das Stück, aber der Weg bis dahin kann sehr unterschiedlich ablaufen. Pro Jahr machen wir ein Stück, welches wir zwischen März und April aufführen. Die Grundkurse machen auch jeweils ein Stück, aber führen es etwas später oder früher auf als wir. Nebenher kann es aber auch passieren, dass wir noch kleine Projekte zwischendurch haben, aber das muss nicht jedes Jahr so sein. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel eine kleine Performance für einen Buchladen gemacht.“


Wie und wo kann man am RLG Einblick in den Kurs erlangen?

„Anfang Dezember dieses Jahres wird der Grundkurs mit seinem Stück auftreten, in den Gängen der Schule hängen auch schon Plakate dazu. Sonst reden wir auch bei Infoveranstaltungen zu Kurswahlen gerne über unseren Leistungskurs. Wir sind immer offen dafür, einfach angesprochen zu werden.“


Wer außer euch ist bei weiteren Fragen geeignete/r Ansprechpartner*in?

„Für die Kurse sind Frau Kündiger, Frau Weng und Frau Rosner zuständig, Frau Kündiger für den LK und die anderen beiden für die Profilkurse und den Grundkurs.“


Gibt es noch etwas, das ihr jüngeren Schülerinnen und Schülern, deren Kurswahlen noch anstehen, mit auf den Weg geben wollt?

„Man sollte DS nicht wählen, um leichtverdiente Einsen zu bekommen. Wir haben auch schon das ein oder andere Mal eine Drei oder Vier bekommen. Es ist also kein einfaches Fach, für DS muss man wirklich Lust und Spaß haben. Abgesehen von den Noten ist DS auch eine gute Möglichkeit, sich zu öffnen und zu sich zu finden. Die Notengebung soll jetzt niemanden abschrecken, denn DS fällt einem auch nicht schwer, wenn man es gerne macht und gerne dafür lernt. Es ist einfach, wie in jedem anderen Leistungskurs, so, dass das Niveau höher als im Grundkurs ist. Des Weiteren würde ich es jedem ans Herz legen, den Profilkurs auszuprobieren, auch weil man sich so mit Schüler*innen aus dem Leistungskurs in Kontakt setzen kann, die einem dann auch noch mehr erzählen können. Es ist auch immer schön zu sehen, wie die Leute über sich hinauswachsen, also wenn z.B. jemand, der eher schüchtern ist, dann wie alle anderen auch auf der Bühne steht. Viele haben schüchtern angefangen, aber am Ende konnte sich fast jeder öffnen und wir haben alle gut zusammengearbeitet.

DS ist eine gute Möglichkeit, albern zu sein. Wir albern aber nicht nur, weil wir es wollen – doch, eigentlich schon, weil wir es wollen – sondern weil genau das Theater ist. DS ist einfach geil.“


Alessandra Habermann & Bela Seidler




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