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Wie viel Chanukkah steckt in Weihnachten?

In diesem Jahr beginnt Chanukkah, das jüdische Lichterfest, am 18. Dezember. Genau heute! Acht Tage lang zünden Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt nach Sonnenuntergang die Kerzen der Chanukkia an und es wird gespielt, gesungen und viel gegessen. Die Chanukkia ist der neunarmige Leuchter, der nur zum Lichterfest benutzt wird und der eine Extra-Kerze zum Anzünden der anderen acht beinhaltet.

Man könnte auf die Idee kommen, dass Chanukkah das jüdische Weihnachten ist, oder auch andersrum. Ist dem wirklich der Fall?

Oftmals überschneiden sich die 8 Chanukkah-Tage zwar mit den Weihnachtsfeiertagen, aber das Datum des Beginns von Chanukkah ändert sich immer, weil sich der jüdische Kalender nach den Mondphasen richtet. Chanukkah beginnt traditionell am 25. Kislev (dritter Monat im jüdischen Kalender).

Trotz Überschneidung der Tage haben beide Feste historisch und theologisch allerdings nichts miteinander zu tun. Während an Weihnachten gläubige Christ*innen die Geburt von Jesus feiern, wird an Chanukkah die Befreiung und Wiedereinweihung des zweiten Tempels (164 vor unserer bzw. 3597 in jüdischer Zeitrechnung) in Jerusalem gefeiert. Das achttägige Kerzenanzünden kommt daher, dass bei der Tempeleinweihung auch das ewige Licht wieder angezündet werden sollte. Dafür gab es allerdings nur ein kleines Fässchen geweihtes Öl und es wurde befürchtet, dass das Licht nur eine Nacht lang brennen würde. Zur Überraschung aller erhellte das Öl den Leuchter dann aber sogar acht Tage lang. Theologisch haben die Feste also nichts miteinander zu tun, aber einige Bräuche, wie die Familienzusammenkunft mit Singen und Festessen oder auch die leuchtenden Kerzen im Christentum zum Beispiel am Adventskranz, sind ähnlich.

Einige Familien verbinden Weihnachten und Chanukkah einfach und feiern beides. Vor allem in den christlich geprägten, westlichen Staaten kann man Weihnachten ja auch nur schwer entkommen. Der Zusammenschluss beider Feste wird auch Weihnukkah (engl.: Christmikkah) genannt.

Auch in meiner Familie feiern wir beides. Wir zünden ab heute jeden Abend eine Kerze an der Chanukkia an und essen meist fettige Speisen, was an Chanukkah Brauch ist. Sie repräsentieren das Öl der brennenden Lichter. Manchmal treffen wir uns auch mit Freund*innen meiner Familie für ein großes Chanukkah-Essen. Besonders mag ich Latkes, die sind ähnlich wie Kartoffelpuffer. Nachdem gegessen wurde, darf ich dann immer aus einer Tüte ein kleines Geschenk ziehen.

Aber nicht in jeder Familie bekommen die Kinder Geschenke. Tradition ist es meist, dass sie Geld bekommen und vielleicht einen Teil spenden. Außerdem wird in vielen Familien mit dem Chanukkah-Dreidel um Schokomünzen (jiddisch: Gelt) oder Bonbons gespielt. Der Dreidel (Kreisel) wird gedreht und je nachdem, was man dreht, bekommt die Person etwas oder muss etwas abgeben. Wie bei einem typischen Glücksspiel. Ich habe dabei leider immer viel Pech.

Es gibt noch einige andere Bräuche an Chanukkah, die auch wie an Weihnachten in jeder Familie variieren können. Vielleicht bekommen ja einige von euch dieses Jahr was von Chanukkah mit und an alle, die heute die erste Kerze anzünden:


Chag Chanukkah Sameach!

ein Artikel von Lilith Goldstein

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